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11.12.06
Heidi
In grauen Vorzeiten konnte man sich noch amüsieren über die Radiomeldungen, dass zB Herr und Frau Hauenstein-Keller die gläserne Hochzeit, oder so feierten. Es war schlicht nicht vorstellbar, diese 12750 Tage und Nächte, die das Paar zusammen verbrachten. Nun ist die Parcours-Runde selbst ständig in den Meldungen. Auch dieses Jahr hat Peti sich grosszügig gegenüber seiner Frau gezeigt und ihr eine wertvolles Halsband gekauft, leider wissen wir noch nicht wie es aussieht.
Der Vita möchte es nicht versäumen, Ihnen zu gratulieren und alles Gute für die nächsten Monate zu wünschen (Im Alter ist man ja um jeden geschenkten Tag froh).
Endlich hat sich auch HRuedi aus dem aufreibenden Geschäftsleben zurückgezogen und arbeitet wie Peti nur noch Hobbymässig, also bei praktisch gleicher Arbeitszeit. Irène hofft nun auf mehr Mitarbeit im Haushalt und hat ihm ihr Arbeitszimmer endlich aufgeräumt. Dämpf sucht dringend eine Haushalthilfe, ca 25 bis 30-jährig, schlank und ungebunden - er will alle Anfragen persönlich beantworten.
Kaum, dass er pensioniert ist, will er in die Ferien. Diesmal soll es mit der Transsibirischen Eisenbahn nach Wladiwostok gehen. Er hat einfach einen Drang nach kahlen und kalten Landschaften. Vielleicht braucht er die kühle Umgebung als Ausgleich für sein heisses Zuhause. Unsere Reiseexperten aus Schlieren kamen ins Schwärmen, war dies doch ihre Hochzeitsreise in den 80iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Sie waren offensichtlich sehr verliebt, trotz primitiver Hygiene, schlechten Essens, Hektoliterweise Schwarztee und anhänglichen Mitbewohnern im Bett würden sie die Reise sofort wiederholen. Zugegeben, nicht nur das Paar hat sich verändert, auch die Reise-Bedingungen haben sich ungeheuer verbessert.
Manchmal wird man als verständnisvoller Hausarzt schon ein wenig neidisch: Da fühlen sich die rauchenden, saufenden, fressenden dicken Faulenzer vom Doktor verstanden und ändern, mit sich selbst zufrieden, nichts an ihrem Lebenswandel. Wenn aber ein Herr im weissen Kittel ex cathedra verkündet, dass er oder sie sofort ihr Leben in den Dienst der heiligen Gesundheit und dem unersättlichen Gewinnstreben der Krankenkassenaktionäre zu stellen haben, da gehen sie hin und kaufen sich ein Fitnessgerät, essen und trinken wie die Spatzen, stellen das Rauchen unter Strafe und brauchen schon bald psychiatrischen Beistand.
Allerdings würde sich auch der epikureische Mediziner unter gewissen Rahmenbedingungen ein intensives Fitnesstraining gut vorstellen können.
 
 
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11.01.2024
CHAOSCombo