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10.01.22

Sylvia

Für HansRuedi war es ein Glückstag. Ganze drei Jahre musste er täglich vor seinem Hausaltar, auch Hausbar genannt, zur Sankt Sylvia beten. Sankt Sylvia ist die Patronin der Raviolinisti und hat am 10. Januar ihren Gedenktag, was aber wenig bekannt ist. Die Legende berichtet, dass sich die Heilige im vierten Jahrhundert nach Christus weigerte dem Kaiser Jovianus, seine über alles geliebten Sacculi bucculi, lat. für Maultaschen, herzustellen, da diese germanischen, also heidnischen, Ursprungs waren. Zur Strafe durfte sie für den Rest ihres Lebens nur noch vegan essen, sie starb bald darauf an einer Überdosis Tofu-Käse - was Historiker doch etwas kritisch sehen. Jovianus ertrank kurz darauf beim Probieren in einem Kessel voll heisser Sacculi als ihn seine Feinde hineinstiessen.
Das guterhaltene Mosaik findet sich in der kleinen Kapelle zu Santa Silvia in Sottosopra bei Bergamo.
Ravioli dolci aus Ligurien: 1 Orange, Abrieb; 150 grs kandierte Früchte, fein gewürfelt; 200 grs Ricotta; ein Mürbeteig, eckig und dünn ausgewallt; Mehl, Öl und Puderzucker.
Alle Zutaten der Füllung gut vermischen. Eine Hälfte Teig auf eine gut bemehlte Platte legen und mit einem Löffel die Füllung in 5 cm Abstand darauf verteilen. Die zweite Hälfte darauflegen und mit einem Glas die Ravioli ausstechen und den Rand fest andrücken. Genügend Öl in einer Pfanne erhitzen und die Bällchen darin goldbraun ausbacken. Auf Haushaltpapier abtropfen lassen, mit Puderzucker bestäuben und servieren (GU die echte italienische Küche).
Weihnachten/Neujahr in:
- In Schlieren wurden die Festtage im trauten Kreis der Familie gefeiert.
- In Altstetten fand ein Hausfest statt, praktisch die ganze Familie wohnt dort und so konnten die einzelnen Mitglieder von Wohnung zu Wohnung ziehen.
- In Bülach - Savognin - Bülach - Savognin - usw reisten Rita und Peti etwas hin und zurück und genossen mit Kinder und Kindeskinder die beiden Wochenenden. Da in Savognin zwei Restaurants neu eröffneten testeten die beiden deren Küche, leider mit ernüchterndem Resultat: nie wieder. Zum Glück bleibt noch das Berghaus Radons und Florians Weinstube am Fluss, sonst wäre der Ort eine Gourmetwüste.
- In Zürich feierte die Forchstrasse mit ihren Katzen Weihnachten bei Kerzenschein, Hummer und Côte de boeuf. Das Sylvester wollten sie im wiedereröffneten Falken in Wiedikon geniessen, trotz der heiteren Stimmung und der netten Serviererin aus Trapani war das Essen schon um 23:00 Uhr zu Ende, so genossen auch sie den Jahresanfang zu Hause.
Peti bekam nichts zu Weihnachten - er hatte von Rita eine schöne Berkel-Maschine zum 50ten, also nicht Geburtstag..., bekommen, die der Vita beim nächsten Treffen bestaunen darf.
Schampi hat ein schönes, grosses Buch von Heidi unter dem Christbaum gefunden. Gerne hätte er beim Zubette gehen in der Gourmet-Bibel Frankreich noch etwas kleines gelesen, was aber bei dessen Dimensionen nicht möglich ist.
Auch an den Festtagen wurde eifrig ferngesehen: Krimis, Manser, Neujahrskonzert aus Venedig ( sozusagen als Maskenball) und Ratesendungen, 100:1, Wer wird Millionär, Klein gegen Gross uva, waren die Favoriten. Und die Experten verteilten (weihnachtlich gestimmt?) wohlwollend gute Kritiken.

Witz, passend:

Am Sylvester
Susi: „Du wolltest ein anderer Mensch werden und nicht mehr trinken".
Franz: „Bin ich auch geworden, aber der andere Mensch trinkt auch".

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11.01.2024
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