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05.09.24

Sylvia

Am Lützelsee wo der Schreibende auf einer Bank eine Zigarre genoss während Hund und Heidi in der Wiese herumtollten. Durch seine Rauchringe sah er unvermittelt drei Damen die auf dem Weg weit oben in Richtung Hofwirtschaft schwanken, erst auf dem rasch gemachten Photo konnte man sehen, dass die Frauen mit Rollatoren unterwegs waren. Wacker ausholend, wenn man dies mit Rollator überhaupt kann, liefen sie zügig hinunter zur Wirtschaft, wo sie leider feststellen mussten, dass die Wirtin in den Ferien war und ebenso rasch fuhren sie wieder den Berg hinauf und verschwanden gleich einer Fata Morgana rasch aus dem Blickfeld.
Unwillkürlich kommt einem dabei das Intro aus dem James-Bond-Film Doktor No in den Sinn: Three Blind Mice. Und - darum steht's ja hier - auch ein Metapher unserer aller nahen Zukunft, wo wir hoffentlich ebenso fröhlich mit Rollatur in der Natur herumreisen.
Zur Zeit sind alle noch ohne Hilfe sehr mobil:
Rita rennt nun, nachdem auch die Grosskinder ausgeflogen sind, entweder den Schnecken im Garten oder den vielen Sitzungen der Seniorengruppen (Essen im Alter, Wandern im Alter, Gespräche im Alter, nun wahrscheinlich auch noch das Senioren-Jodel-Doppel-Quintett vom Haselsteig - hier laufen noch Verhandlungen, da Rita nicht Alt jodelt) nach.
Pauli rollert mit seinem Freund über alle Berge und bringt seinen Lieben Alpkäse Heim, den er dann auch noch essen muss. Wenn er nicht mit dem Roller unterwegs ist wandert auch er mit den Urdorfer Wandervögel oder anderen Gruppen herum.
Peti wandert ebenfalls, ohne zu Organisieren, und zusätzlich ist er sehr oft an einem der zahlreichen Jass-Tischen in der Ostschweiz oder am Tablet zu sehen.
Sylvia ist nunmehr die letzte Enkel- und Kinderhüterin nachdem auch Etienne nicht mehr von der Forchstrasse betreut wird, da er sich in die Wälder zurückgezogen hat.
Irène hält sich mit täglichen Spaziergängen und Schwimmen fit wenn sie nicht gerade irgendwo einen kulturellen Anlass mit Freunden geniesst.
Heidi hat eigentlich mit ihrem Zieh-Hund täglich ein drei- bis sechsstündiges Allwetter-Fitness-Training (AFT), manchmal hat sie auch noch etwas Zeit für die restlichen Wohnungspartner [Katz, Katz und Mensch, in dieser Reihenfolge AdR].
Schampi: Ja, doch, der macht auch irgendetwas mit Fitness, wahrscheinlich liest er Bücher über körperliche Ertüchtigung.
Jedenfalls ist doch eine Art Fitness vorhanden. Die Forchstrasse war eingeladen in einem Berghaus im Weisstannental mit Freunden das Wochenende zu verbringen. Alles in den Rucksack (Weinflaschen, Essen, Hundefutter, Kleider und Schuhe ua) da man mit den Auto hochfahren kann, wie die Besitzerin versicherte. Tatsächlich ging es vom Parkplatz zum Haus noch gefühlte Tausend Meter senkrecht über eine Wiese hinauf bei dreissig Grad im Schatten, der aber nicht vorhanden war. Schampi schaffte dies mit Bravour war aber beim Haus so schwach, dass er nicht mehr die Treppe hinaufsteigen konnte.

Auch ein Witz:
Ein Jogger schaut einer Schar junger Mädchen in Bikinis beim Volleyball zu.
Ein Passant kommt dazu, deutet auf die Mädchen und sagt: «Das ist sicher gut für die Kondition.»
«Auf jeden Fall» antwortet der Jogger «Ich laufe jeden Morgen fünf Kilometer, nur um mir das anzusehen.»

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10.09.2024
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