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Die Süssigkeit des Rausches kommt aus des Weines Herbe
Hafis (um 1320 - 1388), Ghasel 869
Persien war offenbar um einiges toleranter als heute und erfreute sich durchaus an irdischen Genüssen.
Die Gyrhalden-Reisegruppe, die den Abend zum grossen Teil mit ihrem Bericht über ihre Ferien im Iran bestritt, mussten trotz den fröhlichen Versen des heiligen Nationaldichters auf ihrer Tour durch das arabische (Perser seien keine Araber) Hochland
auch auf jeglichen Alkohol verzichten. Hansruedi verlor doch dadurch glatt drei Kilos in diesen zwei Wochen Karenz. Seine Liebste machte sich ernsthaft Sorgen um seine Gesundheit, da er miserabel ausgesehen haben soll. Trotzdem wurde er immer wieder von Girliegruppen angehalten um mit ihnen ein Selfies zu machen. Dies sei sicher die letzte Reise in den Nahen Osten, verkündeten sie einstimmig, zukünftig wollten sie sich doch eher den etwas fröhlicheren Seiten der Welt zuwenden.
Fait-divers: Boss, Erikas Kater, ist, nachdem er am Sonntag verschwunden war und dadurch die Stimmung im Parterre doch deutlich drückte, am Gründonnerstag wieder zu Hause eingetroffen. Etwas abgemagert - war wohl auch im Iran - aber munter: Er ist wieder hier.
Kulinarisch war der Ausflug in den Orient von bescheidenem Erfolg gekrönt, es war eher volkskundlich interessant. Die Qualität allerdings war hervorragend, nirgends war Montezuma aufgetaucht, obwohl frischer Salat und frische Früchte täglich genossen wurden. Schampi fragt sich, ob ein Gault-Millau für Teheran existiert, wahrscheinlich nur in persischer Sprache und ohne Bilder. Von den Damen wurden die vielen kleinen Süssigkeiten, die mehrmals täglich angeboten wurden, sehr genossen. Es sind diese zT sehr klebrigen hochkalorischen Mundstücke, die wir vor allem vom Türken um die Ecke her kennen und mehr als eine Sünde wert sind.
Der astronomische Frühlingsbeginn zeigte rasch Wirkung: Schon früh waren die Teilnehmer gesättigt und von der Frühjahrs-Müdigkeit befallen, so dass Erika die Tafel eine halbe Stunde früher aufhob.
Müder Oster-Witz:
Henne Frida findet ein paar buntbemalte Eier, setzt sich nichts Böses ahnend darauf und brütet fröhlich vor sich hin. Als Gustav, der Hahn die Eier sieht, stellt er Frida zur Rede, rast über den Hof und verdrischt den Pfau.
