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30.01.23

Sylvia

Die meisten glauben man könne Pouletfleisch, Schweinefleisch, Rindsfleisch, Raclettekäse nature, Raclettekäse mit Pfeffer, Raclettekäse mit Trüffel, Raclettekäse ohne Käse, Kartoffel, Zwiebel, Salzgurken, Cipolla, Schweinswürstchen, Speckstreifen, Champignonhüte, Salz, Pfeffer, Paprika pikant, Paprika mild, Butter, Weisswein, Rotwein, Rindsbouillon, Chilipulver, Olivenöl, Senf, Worchestersauce, Rohrohrzucker, Knoblauch, Ingwer frisch, Oregano, Eier, Petersilie, Milch und Zucker gut mischen und auf den Grill legen - fertig.
Bei genauerem Hinsehen ist es doch etwas goblizierder:
Zwei Tage vor dem Ereignis ist der Purchase-Manager bereits unterwegs. Dank jahrezentelangen Business-Contacs hat sich seine Route stets etwas perfektioniert. Zuerst fährt er nach Mägenwil zur Familie Kneus, die nun in vierter Generation von Lilian Derrer-Lehner geleitet wird, oft etwa ungeklücklich zu LIDL abgekürzt, dort kauft er nach ein bis zwei Poulardes de maïs, auf dem Rückweg hält er in Spreitenbach, wo er gute Beziehungen zur Sales-Managerin von IKEA hat, die ihm die beste Svinesiteren vermitteln kann, als Finebouche fährt er anschliessend bis zum Frische-Paradies in Altstetten, wo Fiskeböller - nicht zu verwechseln mit denjenigen aus Spreitenbach, sie werden von Restauranteur Caminada jeweils am letzten Samstag im Monat vorbereitet. Cipolla, Speck und Schweinswürsten besorgt er sich im nahen Schlachthaus, da diese am frischesten seien. Nach dem Abladen in der Küche kauft er die restlichen Zutaten in der Region ein, Gemüse kommt von Himmelblau, bei den Gewürzen sei er im Halb-Dick-Laden am besten bedient und für dein Wein ist geht er zum ALL-DA. Zu guter Letzte holt er die verschiedenen Gemüse auf dem Schlieremärt am Bahnhofplatz.
Bis Sonntag-Abend herrscht nun Ruhe vor dem häuslichen Herd.
Zuerst legt sich die Köchin ihr Arbeitsgerät bereit, der grosse Löffel ist für die inzwischen etwas grösser geworden Naschkatze, also eher ein Naschbär. Dann klärt SB die Butter bis eine sämige Crème entsteht, schnetzelt das Pouletfleisch und würzt es mit Bouillon, Chilipulver, Knoblauch gepresst, Olivenöl Paprikapulver, Pfeffer, Salz, Senf und Weisswein und stellt es kühl.
Nun schneidet man das Schweinefleisch in mundgerechte Stücke, würzt sie mit Rotwein, der Bratcrème, Worchestersauce, Rohzucker, Knoblauch gepresst, Ingwer gerieben, Oregano und etwa Pfeffer und ab in de Kühlschrank.
Sie wäscht - richtig gelesen - Caminadas Fiskböller, da sie die exotischen Gewürze, wie indonesischer Warzenschweinpfeffer, nur den grünen, deplaziert findet. Danach mischt sie das Fleisch mit Rindernierenfett, Salz, Pfeffer und Senf.
Der Küchenbursche schneidet nun die verschiedenen Raclettekäsesorten in 4 mm dicke Scheiben, die Zwiebeln in Ringe und die Gurken gar nicht - alles wiederum kühl gestellt.
Nun müssen sie am Montag nur noch das Dessert, den Apéro, die Vorspeise, die Wurst-Käse-Platte zubereiten und alles zur rechten auf den Tisch stellen. Fertig.

Witz:

Der Chefkoch erklärt seinem Lehrling: "Also, Du nimmst zwei Drittel Wasser, ein Drittel Rahm und ein Drittel Bouillon und dann…"
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"Chef", unterbricht ihn der Lehrling,"das sind doch dann schon vier Drittel."
Darauf der Chef zornig:"Mensch sei doch nicht so umständlich, dann nimmst Du halt einen grösseren Topf!"

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11.01.2024
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