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24.01.05
Erika
Definitiv ist der Vitaparcours noch nicht Altersheim-würdig. Während sich zur klassischen Essenszeit - 19:00 Uhr - die Teilnehmer in der Regel zwischen 18:30 und 18:50 Uhr einfanden, waren jetzt, mit Ausnahme der Forchstrasse, alle fünf bis zehn Minuten zu spät angekommen - eine unerfahrene Köchin hätte sich vor Verzweiflung wie einst Vatel ins Messer gestürzt, Erika jedoch als Routinière hatte die Klempnerviertelstunde schon mitgerechnet, schliesslich kennt sie ja nicht nur die Pappenheimer sondern auch ihren Bruder. In Zukunft werden die Vitasitzungen also wieder zur gewohnt jugendlichen Zeit um sieben Uhr des Abends abgehalten.
Hauensteins weilen immer noch in der Antarktis und geniessen die Vita-freie Zeit neben allen kulinarischen, virtuellen und anderen Exklusivitäten. Dabei wäre es ja auch bei uns steinbeinkalt, Pinguine gäbe es im Zoo, auf dem See liesse sich auf einem Pedalo frieren und es wäre erst noch günstiger, gerade in unserer Working-Poor-Gesellschaft (WPG) ein nicht unwichtiges Argument. Aber eben, je älter desto unpraktischer werden die Menschen.
Damit auch televisionär unter-entwickelte Vitamitglieder sich eine Vorstellung von wichtigen schweizerischen TV-Grössen machen können, sind sie nebenan abgebildet: von links nach rechts Patrick Rohr, Isabelle von Siebenthal und Chris von Rohr, oder war's von rechts nach links ?
Ueber obenstehende wurde nämlich ausgiebig gesprochen, war doch die 200. Sendung von Lüthi und Blanc, die 2. Serie von Musicstar und noch eine quere Sendung bei dem der oder die dritte mitspielte, um was es sich dabei handelte, ist mir leider entfallen. Vielleicht sollte ich auch Schreibzeug und Papier mitnehmen für die kommenden Sitzungen wie dies jeweils unser hauptamtlicher zur Zeit erschöpfter Vita-Schreiber zu pflegen tut.
So, nun aber wieder etwas Kultur: die Forchstrasse war am Sonntag im Rahmen des Verdi-Zyklus - ein Schnäppchen-Billet, 11 für 5 - wieder einmal im Opernhaus wo Nabucco auf dem Programm stand. Wie immer bei Verdi war die Handlung mehr als tragisch, aber die Musik und der Gesang war wirklich zum Mitsingen, sogar Heidi, die den Gefangenenchor aus tiefem Herzen hasst, war selbst von diesem begeistert. Als Hintersasse mit dem günstigen Eintritt merkte man deutlich, dass Geld nicht nur reich und glücklich, sondern auch gross und fett macht, waren doch vor uns extrem breite und grosse Zuhörer, die nur ab und an einen Blick auf die Bühne freigaben, so dass das sardische Prachtsweib, Paoletta Marrocu, als Abigaille eher ein Ohrenschmaus als eine Augenpracht blieb. Wobei ist die Sängerin durchaus Anlass zum Träumen gäbe, leider aber schon schwanger ist… . Vielleicht sind die grossen Menschen ja auch vom Fernsehen und bestrafen die bösen TV-Verweigerer mit ihrer undurchsichtigen Präsenz.
Zu guter Letzt noch ein kultureller Witz:

Die Dirigenten Karajan, Furtwängler und Böhm sitzen auf einer Wolke und langweilen sich.
"Tja, meine Herren," meint Furtwängler, "es ist doch wohl klar, dass ich der beste Dirigent bin!". "Moment!", meint Böhm, "Moment! Gestern ist mir im Traum unser göttlicher Alleroberster erschienen, der hat auf mich gedeutet und laut gerufen: Du bist der beste Dirigent aller Zeiten!" Darauf Herbert v. Karajan: "Bitte was soll ich da gesagt haben?"

   
 
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11.01.2024
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